Ökologie

Wie lässt sich die Lebensqualität in urbanen Zentren erhöhen, Feinstaub reduzieren und Hitzeinseln in den Innenstädten vermeiden? Wie begegnet man den Herausforderungen des sich wandelnden Klimas, das unter anderem Starkregen und extreme Sonneneinstrahlung mit sich bringt? Wie lässt sich eine Lärmschutzwand in ein Neubaugebiet integrieren, die einerseits effektiv Schall dämmt und andererseits hohen, ökologischen Ansprüchen gerecht wird? Diese und viele weitere Fragestellungen mit konkreten ökologischen Herausforderungen beschäftigen täglich Wissenschaftler, die Bauwelt, Privatpersonen – und auch uns.

Eine Biene sammelt Nektar auf weißen Lavendelblüten

Ökosystemleistung

In unserem Forschungsprojekt BioDivFassade sind Insektenhotels in die Fassadenbegrünung integriert
Verbesserung der Luftqualität

Pflanzen absorbieren aktiv Schadstoffe wie Kohlendioxid während der Photosynthese und geben dabei Sauerstoff frei. Dieser Prozess trägt dazu bei, den Gehalt an schädlichen Gasen in der Atmosphäre zu regulieren und die Luftqualität zu erhöhen. Darüber hinaus filtern Pflanzen Partikel und Schadstoffe aus der Luft und reduzieren somit die Konzentration von Feinstaub. Bäume und andere Vegetationsformen dienen auch als natürliche Schattenspender, wodurch sie die Temperaturen in städtischen Gebieten senken und somit die Bildung von bodennahem Ozon verringern können. Die Vielfalt der Pflanzenwelt trägt somit erheblich dazu bei, eine gesündere und lebenswerte Umwelt zu schaffen, indem sie aktiv zur Reinigung der Luft beiträgt und damit einen positiven Einfluss auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden hat.

Minderung des Hitze-Insel-Effektes

Bäume und andere Pflanzen bieten durch ihre Schatten spendenden Blätter und Äste eine natürliche Barriere gegen die intensive Sonneneinstrahlung, was zu einer Reduzierung der Oberflächentemperaturen führt. Durch den Prozess der Transpiration, bei dem Pflanzen Wasser aus ihren Blättern abgeben, wird zudem kühlende Verdunstung erzeugt. Dies trägt dazu bei, die umgebende Luft abzukühlen und die Temperaturen in urbanen Umgebungen zu regulieren. Darüber hinaus absorbieren Grünflächen Regenwasser, reduzieren den Versiegelungsgrad und fördern die Bodeninfiltration, was wiederum zur Abkühlung beiträgt. Die Vielfalt der Vegetation spielt somit eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von mikroklimatischen Bedingungen, die dazu beitragen, den Hitzeinsel-Effekt in städtischen Gebieten zu mildern und die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern.

Steigerung von Aufenthaltsqualität

Die Gebäudebegrünung trägt maßgeblich zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in urbanen Umgebungen bei. Durch die Integration von Pflanzen auf Dächern, Fassaden und in Innenhöfen entstehen grüne Oasen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch zahlreiche ökologische Vorteile bieten. Gründächer und begrünte Fassaden dienen als natürliche Wärmeisolatoren, indem sie im Sommer die Temperaturen reduzieren und im Winter als zusätzliche Schutzschicht wirken. Die Pflanzen absorbieren Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff, was zu einer Verbesserung der Luftqualität führt. Darüber hinaus bieten grüne Umgebungen Ruhe und Erholung, fördern die psychische Gesundheit und schaffen angenehme Aufenthaltsorte für Bewohner und Besucher. Die Vielfalt der Flora in städtischen Gebieten durch Gebäudebegrünung trägt somit nicht nur zur ökologischen Nachhaltigkeit bei, sondern schafft auch lebenswerte und attraktive Räume für die Gemeinschaft.

Biodiversitätssteigerung

Die Gebäudebegrünung spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Biodiversität in urbanen Gebieten. Durch die Integration von Gründächern, begrünten Fassaden und innerstädtischen Grünflächen entstehen zusätzliche Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen, Insekten und Vögeln. Die unterschiedlichen Pflanzenarten auf den begrünten Strukturen bieten Nahrung und Unterschlupf für verschiedene Insekten, darunter Bienen, Schmetterlinge und Käfer. Dies wiederum zieht Vögel an, die in städtischen Umgebungen oft mit begrenzten natürlichen Lebensräumen konfrontiert sind. Die Gebäudebegrünung schafft somit Inseln der Biodiversität inmitten von Beton und Asphalt, indem sie ökologische Nischen für verschiedene Arten bereitstellt. Diese Maßnahme trägt nicht nur zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei, sondern fördert auch das ökologische Gleichgewicht in städtischen Ökosystemen und trägt dazu bei, die negativen Auswirkungen der städtischen Verdichtung auf die Natur zu mildern.

Regenwassernutzung

Anstatt Regenwasser ausschließlich zentral Richtung Gewässer oder Kläranlage abzuleiten, sollte es unter Berücksichtigung der Wasserqualität dezentral zwischengespeichert werden, 
verdunsten oder direkt versickern. 

Blaugrüne Infrastrukturen, wie Versickerungsmulden, Baumrigolen, Retentionszisternen,  Gründächer oder Grüne Wände, können den Oberflächenabfluss in der Stadt bis zu einem gewissen Umfang reduzieren oder verzögern und so die Überflutungsgefahr abmildern. 

Zudem können blau-grüne Infrastrukturen einen positiven Effekt auf den lokalen Wasserhaushalt, die Biodiversität und das Stadtklima haben. 

Mehr Informationen bieten Ihnen die beiden Impulspapiere ‘Dürre und Niedigwasser’ und ‘Starkregen und Sturzfluten’ der Fördermaßnahme „Wasser-Extremereignisse (WaX)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). 
 

Forschung

Forschungsprojekte

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Kontakt

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Kontakt Julian Käß
+49 (0)7154 8301-10